Das Revival der Glühbirne?

Das Revival der Glühbirne?

Lange schon war sie als umweltschädlich gebrandmarkt. Denn die wegen ihres warmen Lichtes allseits beliebte Glühbirne setzt nur zwei bis drei Prozent der zugeführten elektrischen Energie in Licht um. Doch nun haben sich Forscher des Massachusetts Institute of Technology (MIT) noch einmal der Urahnin aller Lampen angenommen und den Versuch gewagt, sie für die Ansprüche des 21. Jahrhunderts hochzurüsten. Ein technischer Trick könnte der Glühbirne zu rekordhohen Lichtausbeuten verhelfen, die sogar jene derzeitiger LED und Leuchtstoffröhren überträfen, schreiben Ognjen Ilic und seine Kollegen in der jüngsten Ausgabe von «Nature Nanotechnology».1

LED und Leuchtstoffröhre emittieren Licht nur in einem engen Wellenlängenbereich, deshalb können sämtliche erzeugte Photonen für die Beleuchtung des Eigenheims genutzt und Verluste vermieden werden. In den neuesten Generationen erreichen sie Effizienzen um 15 Prozent – und sind dabei noch wesentlich langlebiger als das Traditionsmodell Glühbirne. Die nämlich ist physikalisch ein Wärmestrahler; sie emittiert Strahlung über ein breites Spektrum hinweg, das von Infrarot bis Ultraviolett reicht. Nur ein kleiner Teil dieser Strahlung ist für das menschliche Auge sichtbar, und so verpufft der Grossteil ungenutzt als Wärme.

Die MIT-Forscher hatten nun die Idee, den Glühwendel der Birne derart zu ummanteln, dass die Wärmestrahlung nicht verloren geht, sondern auf den heissen Wolframdraht zurückgeworfen wird. 300 hauchdünne Schichten aus den Oxiden von Silizium, Aluminium, Titan und Tantal könnten dies leisten und zugleich das sichtbare Licht ungehindert durchlassen, rechnen die Forscher vor; wobei sich die Effizienz der Lampe auf bis zu 40 Prozent erhöhen liesse.

Ein Prototyp, mit dem die Forscher ihre Idee im Labor der praktischen Prüfung unterzogen, schnitt nicht ganz so brillant ab: Dieser wandelte etwa 6,6 Prozent der zugeführten elektrischen Energie in sichtbares Licht um. Hier konnte der Infrarot-Reflektor im Unterschied zum berechneten Optimum allerdings auch mit «nur» 90 Schichten aus zweierlei Materialien aufwarten. Luft nach oben ist also noch.

Ob es die modernisierte Glühlampe irgendwann für den Hausgebrauch zu kaufen gibt, wird sich allerdings kaum aufseiten der technischen Machbarkeit entscheiden. Am Markt zählen vielmehr Herstellungskosten und Langlebigkeit des Produkts – genau jene Aspekte, die im Jahr 1880 schon Thomas Alva Edisons Version von der Glühbirne zu wirtschaftlichem Erfolg verhalfen.

1 Nature Nanotechnology, Online-Publikation vom 11. Januar 2016.

(Quelle: NZZ, von Helga Rietz,


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